Mittwoch, 13. März 2013

„Mama warum benimmt sich der Elefant so seltsam?“

 - Protestaktion gegen Wildtierhaltung in Zirkussen vor dem Circus Afrika -


Diese Frage ist leicht zu beantworten: Elefanten werden Tag und Nacht an zwei
Beinen angekettet, anstatt wie ihre Artgenossen in der Natur kilometerlange
Wanderungen im Kreise ihrer Familie zu unternehmen. Angeborene
Verhaltensweisen wie graben, schwimmen und sprinten werden permanent
unterbunden. So werden die Tiere ihrer natürlichen Bedürfnisse beraubt, was zu
Schmerzen und Leiden führt: Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Weitere
Folgen sind eine erhöhte Sterblichkeit und schwere Verhaltensstörungen.
Elefanten sind nur eines von vielen Beispielen dieser Missstände.
Tiere gehören nicht in den Zirkus oder irgendeine andere Art von Gefangenschaft.
Aber besonders in Zirkussen und im besonderen Wildtiere haben einen hohen
Anspruch hinsichtlich Platzbedarf, Klima, Gruppenzusammensetzung, Ernährung
und Pflege. Es gibt, insbesondere für Wildtiere keine Möglichkeit, sie in einem
fahrenden Unternehmen artgerecht zu halten. Sie müssen ihr Leben oft in viel
zu kleinen Käfigen oder Gehegen verbringen, haben zuwenig Bewegung, keine
artgemäße Beschäftigung, keinen natürlichen Kontakt mit Artgenossen und oft keine
fachgemäße medizinische Betreuung durch versierte Fachtierärzte. Sie leiden unter
dem fremden Klima und unter dem Stress der permanenten Transporte. Meistens
fehlen geeignete Winterquartiere. Außerdem sind »Zirkustiere« Zwangsarbeiter.
Die kurzen Auftritte, die nur durch harten Drill und artwidrige Dressur möglich
gemacht werden, täuschen das Publikum über das unglückliche Dasein hinter dem
Manegenglanz hinweg. Kindern wird ein falsches Bild von dem wirklichen Wesen
ihrer »Lieblinge« vermittelt.

Aus diesem Grund positionierten sich am 08.03.2013 um 18 Uhr einige hallische
Organisationen, Personengruppen und Aktivist_innen auf Initiative von Vegan 
in Halle in Form eines Protestes vor dem Circus Afrika. Trotz Käte und Wind stellten
sich ca. 30 Menschen vor den Einlass des Zirkus in Halle-Silberhöhe und
demonstrierten friedlich gegen die Missstände in diesem und vielen
anderen Belustigungsstätten, in denen Tiere für Geld vorgeführt und missbraucht werden.
Auch einige Mitglieder der Linksjugend [`solid] Halle waren dabei und drückten
damit Ihre Unterstutzung dieser Anliegen aus und hoffen auch in Zukunft auf eine
gute Zusammenarbeit zu diesem und vielen weiteren Themen. Bedauerlicherweise
gestaltete sich diese form der Aufklärung von Besucher_innen schwierig, da die
meisten Argumente in breiter Masse auf taube Ohren und verschlossene Augen stieß.
Die Reaktionen waren in den meisten Fällen Unverständnis und leider auch an
vereinzelten Stellen Anfeindungen vonZirkusbesucher_innen und Angehörigen des Zirkus.
Davon unbeirrt setzte sich der Protest fort und endete planmäßig kurz nach Beginn
der Vorstellung.
Mit dem Gefühl ein klares Zeichen gesetzt zu haben und der daraus resultierenden
inneren Bekräftigung einzelner Beteiligter, steht für alle fest, dass dieser Tropfen
auf dem heißen Stein nicht alles gewesen sein darf. Es muss eine permanente
dezentrale und abwechslungsreiche Aufklärung der Menschen gestartet werden.
Des Weiteren wird eine Initiative vorbereitet, die die Verwaltung der Stadt bewegen
will, ein Auftrittsverbot solcher Einrichtungen in Halle auszusprechen.

Bei diesen Bemühungen wird sich die Linksjugend [’solid] Halle in Zukunft beteiligen
und Unterstützung leisten, damit Unterhaltung nicht mehr auf dem Rücken von
Tieren stattfindet.

Abschließend ein Zitat von Christian Morgenstern „Weh dem Menschen, wenn nur ein
einziges Tier im Weltgericht sitzt.“

Quellen: peta.de
tierrechte.de
vegan-in-halle.de