Sonntag, 25. August 2013

Werben fürs Sterben auf dem Laternenfest?!

Es ist mal wieder August, Zeit für Halles größtes Volksfest, Freizeitspaß für jung und alt, daneben viel fettiges Essen, Mittelaltermarkt, Musik (mal bessere, mal schlechtere) und natürlich eine Drohne. Eine Drohne? Ja eine Drohne! Die Bundeswehr ist mal wieder da und möchte gern junge Menschen dazu bringen auf andere zu schießen und in den Tod zu gehen. Man kann das voll in Ordnung finden oder aber man findet es zum Kotzen. Wir tun zweiteres.
Entschieden gut? Entschieden schlecht!
Mit großen Stand und vielen adrett aussehenden Soldat_innen versucht sich die Bundeswehr mal wieder in die Lebenswelt junger Menschen zu schleichen. 
Da gibt es zum Beispiel ein Quiz, ist das nicht nett? Fragen wie: "Wieviele Rotorblätter hat der Tiger-Hubschrauber?" lassen die Herzen höher schlagen. Der Hauptgewinn? Keine Ahnung, ein Einsatz in Afghanistan oder Mali wirds wohl nicht sein. Von dem Spaß erfahren die Leute wohl erst später. 
Ein anderes schönes Beispiel ist dann auch die Hüpfburg für die kleinen Jungen und Mädchen, ob es wohl im nächsten Jahr einen Schießplatz für Neunjährige gibt wie in Bad Reichenhall (1) oder dürfen sie dann auf Autos rumklettern? Da Gerätschaften wie Panzer und Hubschrauber ja nicht mehr als Waffen! zählen (2), könnte die Bundeswehr das nächste Mal mit Leopard-Panzern oder Kampfhubschraubern über die Peißnitz brausen, das wäre doch klasse. Da passt es doch wie die Faust auf Auge, dass dieses Jahr schonmal eine Drohne mitgebracht wurde. Erstaunliche Gerätschaften, die gleich im Dutzend abstürzen (3), hunderte Millionen sinnlos verbraten (4), über Europa nicht fliegen dürfen (5), damit sie keine Passagierflugzeuge rammen und vor allem als Mordwerkzeuge für den Tod tausender Menschen in der ganzen Welt verantwortlich sind (6). Das sind doch mal Maschinen, mit denen man unbedingt auf Werbetour gehen sollte. 
Abgerundet wird das Bild eines gelungenen Bundeswehr-Auftritts dann nur noch durch kleine Kinder, die mit Deutschlandfähnchen (mit Armee-Logo) durch die Gegend streifen und Werbung für den Tod aus Deutschland machen.
Uns ist bewusst, dass viele  Bundeswehrsoldaten bei der Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr in Halle geholfen haben, diese persönliche Leistung wollen wir nicht schmälern. Wir würden uns dennoch freuen, wenn die Bundeswehr abgeschafft und stattdessen das THW finanziell und personell so unterstützt werden würde, dass es bei Katastrophenfällen effektiv helfen könnte, ohne auf  Armeen zurückgreifen zu müssen. Diese Form der zivil-militärischen  Zusammenarbeit ist nämlich ebenfalls eine große Werbekampagne der  Bundeswehr, nur ohne Deutschlandfähnchen und Quiz.
Das die Bundeswehr immer noch unwidersprochen Familienfeste für ihren tödlichen Auftrag instrumentalisieren kann, wollen wir nicht hinnehmen, die Bundeswehr und ihr Sch... hat nichts auf dem Laternenfest zu suchen. Wir fordern die Stadt auf, keine weiteren Besuche der Bundeswehr zuzulassen und endlich den Militarismus beim Laternenfest zu beenden. Unsere Haltung hat sich nicht geändert (7).

Linksjugend ['solid] Halle
 
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