Samstag, 29. März 2014

Veranstaltungsreihe "Gentechnik in der Landwirtschaft - (K)eine Lösung für den Welthunger?"



Agrogentechnik im Spannungsfeld des Freihandelsabkommens (TTIP)
Zwischen der Europäischen Union und den USA wird derzeit ein Freihandelsabkommen verhandelt, das Transatlantic Trade und Investment Partner-ship (TTIP). Die EU-Kommission versucht dabei die „Handelshemmnisse“ zu beseitigen beziehungs-weise zu reduzieren. Laut der Vertragspartner ist es das Ziel, durch den Freihandel Vorteile bei der Güterverteilung und eine Steigerung des Außen-handels zu erreichen. Die Verhandlungen zum EU-USA – Freihandelsabkommen haben im Juni 2013 begonnen und sollen voraussichtlich 2016 abge-schlossen werden. Eine Reihe von Aspekten dieses Abkommens werden allerdings momentan sehr kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei bestehen beispielsweise Bedenken, dass das Abkommen zur Absenkung des europäischen Schutzniveaus für die Verbraucherinnen und Verbraucher führen könnte. Europa könnte u.a. gezwungen sein, gentechnisch veränderte Nahrungsmittel stärker als bisher zu akzeptieren.
Dies gibt uns Anlass das nicht neue, aber nach wie vor brisante Thema der Agrogentechnik in den Blick zu nehmen. Unsere viertägige Veranstaltungs-reihe soll die Bedenken der Verbraucher aufgreifen und zur Aufklärung und Information  beitragen.

       1.       Wer? Wie? Was? AGROGENTECHNIK
Vortrag von Dr. Helmut Bäumlein (Biologe)
Wann? Donnerstag, 10.04.2014 um 18 Uhr
Wo? Melanchthonianum

Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, kurz IPK, ist eine international anerkannte Forschungseinrichtung, an der sowohl an grundlegenden, als auch anwendungs-orientierten Themen gearbeitet wird. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Kulturpflanze. Dr. Helmut Bäumlein, Leiter der Arbeitsgruppe „Genregulation“ am IPK Gatersleben, erklärt im Rahmen unserer Veranstaltung was man unter „grüner“ Gentechnik versteht, wie man genetisch veränderte Organismen herstellt und welche Chancen die Agrogentechnik aus wissenschaftlicher Sicht bieten.
https://www.facebook.com/events/267628343404963

      2.       Gentechnik in der Landwirtschaft - (K)eine Lösung für den Welthunger?
Podiumsdiskussion mit: Dr. Petra Sitte (MdB), Dr. Kirsten Tackmann (MdB), Birgit Peuker (Soziologin), Dr. Frank Siegemund (Biologe), Dr. Dierk Scheel (Biologe)
Wann? Dienstag, 15.04.2014 um 18 Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz

Es ist das wichtigste Argument der Gentechnik-Industrie: Gentechnisch veränderte Pflanzen helfen, das Hungerproblem in der Welt zu bekämpfen. In Brasilien wird der Genmais 1507 schon länger gepflanzt. Doch Recherchen von report München in Brasilien zeigen: Statt mehr Ertrag und weniger Pestizideinsatz erlitten Bauern Umsatzeinbrüche und müssen zudem mehr Spritzmittel einsetzen. Genau dieser Genmais soll jetzt auch in der EU angebaut werden. Und dies ist nur ein Vorgeschmack dessen, was durch die Lockerung der Umweltstandard durch den Beschluss des Freihandelsabkommens (TTIP) noch Folgen kann. Dies gibt uns Anlass sich mit den Argumenten von Gentechnik-Befürwortern, aber auch Gentechnik- Gegnern in einer Podiums-diskussion kritisch auseinanderzusetzen. Zur Diskussion haben wir Dr. Petra Sitte (ehemalige forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Kirsten Tackmann (agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Birgit Peuker (Soziologin), sowie Dr. Frank Siegemund (Biologe) und Dr. Dierk Scheel (Biologe) eingeladen.
https://www.facebook.com/events/1426880750894023

  3.  Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Vortrag von Jörg Bergstedt (Autor)
Wann? Donnerstag, 17.04.2014 um 18 Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz

Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umwelt-zerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder stillgehalten werden. Wer Umwelt dauer-haft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Über dieses spannende Thema referiert der Autor Jörg Bergstedt.
https://www.facebook.com/events/271476256363166

      4.       „Monsanto - Mit Gift und Genen“
Filmabend mit anschließender Diskussion mit Jutta Sundermann (Attac)
Wann? Mittwoch, 23.04.2014 um 18 Uhr
Wo? Melanchthonianum, Uniplatz

Genetisch veränderte Lebensmittel sind sicher. Das sagen die Hersteller-Firmen. Marie-Monique Robins brillante Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto untersucht, wie die »wissen­schaftlichen Beweise« für diese Behauptung zu Stande kommen. Sie findet heraus, dass Gen-Manipulierer auch Forschungsergebnisse manipulieren. Gegenstimmen bringt Monsanto systematisch zum Verstummen. Robins Film enthüllt die Einflussnahme des Konzerns auf Politik und Kontrollbehörden bei seinem weltumspannenden Griff nach der Macht über unser Essen.
https://www.facebook.com/events/230589937141481

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